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November 2017


Am 10.11.2016 wurde am Hütteweg eine Informationstafel über den ehemaligen Kupferschieferabbau aufgestellt. Im Hintergrund das Grundstück Hütte 3 von Familie Süßschlaf.

Teile des Nordwestharzrandes werden als „Klassische Quadratmeile der Geologie“ bezeichnet, da hier auf engstem Raum fast alle Schichten vom Erdaltertum bis zu jüngsten Ablagerungen aufgeschlossen sind. Bei Hahausen erreicht  mit dem Kupferschiefer eine Ablagerung des Zechsteins  die Erdoberfläche. Hier stehen Gesteine des Zechsteinzuges an, die ihr
Hauptvorkommen entlang des gesamten  Südharzes haben. Dicht über der Basis des
Zechsteins tritt metallhaltiger Kupferschiefer auf.

New Mansfield Copper and Silver Mining  Company

Aufgrund des erfolgreichen Mansfelder Kupferschieferbergbaus geriet auch der nordwestliche Teil des Harzbereiches in den Fokus von Unternehmern. Schließlich war bekannt, dass auch hier Kupferschiefer anstand. 1862 beantragte der Obergerichtsadvokat August Friedrich Wilhelm Barttlingck (1804 -1877) aus Seesen die Genehmigung zur bergmännischen Erschließung des Gebiets zwischen Seesen und Neuekrug. Bei den Schürfungen sollen Erze mit bis zu 2,5 % Kupfer gefunden worden sein. Um Gewinn zu erzielen waren über 2 % Kupferanteil nötig. Offensichtlich standen auch damals geschönte Hochrechnungen auf der Tagesordnung.  Der angeblich hohe Kupfergehalt und eine angenommene große Flözfläche (Lagerstätenfläche) versprachen reichen Gewinn.  Englische Kapitalgeber gründeten in London die New Mansfield Copper and Silver Minnig Company. An dieses Unternehmen hatte Barttlingck sein Grubenfeld verkauft. Die Abbaufelder wurden bald erweiter. Haupt-, Förder- und Wasserhaltungsschächte aufgefahren. Für die abgeworbenen  Bergleute aus den Manfelder Gruben entstand gegenüber dem Bahnhof Neuekrug eine „Arbeitercaserne“, bestehend aus zwei Backsteinbauten. Die Siedlung erhielt den Namen „Kolonie Neu Mansfeld“. Unweit davon befand sich die neue Hütte, jedoch floss nichts als Schlacke aus dem ersten Hochofen Erst jetzt erfolgte die eingehende Untersuchung des Erzes - mit einem fatalen Ergebnis! Das Erz enthielt nur 1 % Kupfer, jedoch wurden weitere Erkundungsstrecken erfolgreich aufgefahren, die Schächte Strombeck und lsabell geteuft.
1866, in der Blütezeit des Hahausen-Neuekruger Bergbaus, wurden etwa 1.250 t Kupferschiefer gefördert. Bereits 1867 musste der Betrieb aufgrund fehlender Rentabilität eingestellt werden. Eine Wiederaufnahme des Gruben- und Hüttenbetriebes erfolgte nicht mehr. Zurück blieben die Halden, die südwestlich von Hahausen zu sehen sind. Im Ort erinnern die Straßenbezeichnung „Hütte“ und einige Wohnhäuser, wie hier die Nr. 3, an diese Zeit.

Zur Information: Als einer der Träger des UNESCO Global Geoparks Harz - Braunschweiger Land - Ostfalen stellt sich der in Quedlinburg geschäftsansässige Regionalverband Harz der Herausforderung, die Erd- und Bergbaugeschichte anschaulich und begreifbar zu machen. Ausführliche Informationen unter
www.harzregion.de.

Foto: 10.11.2016 / Hans-Jürgen Seewaldt