St. Romaus Hahausen
Im Pfarrverband St. Trinitatis Neiletal

Triftweg 8a,
38729 Hahausen
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Der Neilebote
Mitteilungsblatt
der ev.-luth. Kirchengemeinden im Neiletal,
St. Georg zu Lutter am Bbge.,
St. Romanus Hahausen,
St. Johannes Nauen.

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

im Laufe eines Jahres hat jeder so seine Zeiten, auf die er sich  besonders freut. Das können kirchliche  Feste sein, Familienfeiern, Ausflüge, Kon-zerte, Geburtstage mit Freunden oder auch Auszeiten wie ein    Urlaub. Einfach mal einen Tapetenwechsel zu haben, das tut gut.

Für Familien mit Kindern ist die Sommerzeit schon etwas Besonderes. Endlich dem Leben der Familie, das durch die Arbeitszeiten der Eltern, durch Termine des Kindergartens oder der  Schule bestimmt wird, einen anderen Rhythmus geben zu können, ohne Termindruck und Stress.

Ob man nun wegfährt oder nicht spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass der Urlaub auch        ankommt, dass die Tage der Auszeit guttun. Manche Menschen mögen es aktiver und manche     gestalten die freie Zeit eher passiver. Damit der Urlaub auch bei uns ankommen kann, ist es wertvoll, die   eigene Achtsamkeit wieder zu entdecken. Durch das Loslassen von routinemäßigen Aufgaben hat man wieder Zeit für sich.

Urlaub zu machen  bedeutet nicht, Urlaub von Gott zu machen. Auch im     Urlaub können wir Gott ganz neu entdecken und uns beim Besuch     in anderen Kirchen neu von Gott    ansprechen lassen. Gott steht mit uns Menschen in Beziehung. „Gott umarmt uns in der Wirklichkeit    unseres Lebens.“ So sagt es Prof. Christoph Jakobs.

 Gott umarmt uns in der Wirklichkeit. Er tritt mit uns in Beziehung. Dazu fällt mir die Geschichte vom  Gelähmten am Teich Bethesda aus dem  Johannesevangelium ein (Joh. 5, 1-18). Gott interessiert sich für den Gelähmten, der niemanden hat, der ihm hilft in den Teich zu kommen, damit er wieder ganz gesund wird. Im Kontakt zu Jesus baut sich ein Vertrauensverhältnis auf. Obwohl der Gelähmte schon sein ganzes   Leben lang krank ist, vertraut er    der Aufforderung Jesu: „Steh auf und nimm deine Bahre und geh.“ Der Gelähmte wird geheilt, kann  gehen und zeigt sich den jüdischen Gelehrten.

In der Geschichte wird nichts von Freude und der Begeisterung        geschrieben, endlich wieder gesund zu sein. Das scheint bei dem Geheilten noch nicht angekommen zu sein. Es zeigt sich hier, dass Heilung und Erholung ihre Zeit brauchen. Darum brauchen wir Aus- und Urlaubszeiten, um wieder Zeit für uns selbst   und andere Dinge zu haben.

Und noch eine Fürsorglichkeit Gottes in dieser Beziehung zeigt uns die Geschichte. Jesus sagt zum Geheilten: „Geh hin und sündige nicht mehr, damit dir nichts Schlimmeres zustößt.“ Auch hier gibt Jesus den Hinweis, nicht so weiterzumachen, sondern auf sich achtzugeben und nach dem Urlaub vielleicht das eine oder andere zu ändern. Einfach    gesagt sagt Jesus auch zu uns: „Pass auf dich auf!“

Das wünsche ich uns, dass wir im Urlaub auf uns und auf einander acht geben, Vertrauen und Beziehungen zu Gott und den Mitmenschen neu stärken und dass wir dies mit in    unseren Alltag nehmen: auf uns aufzupassen.

Pfarrer Sebastian Schmidt