St. Romaus Hahausen
Im Pfarrverband St. Trinitatis Neiletal

Triftweg 8a,
38729 Hahausen
Telefon: 05383 / 326



Der Neilebote
Mitteilungsblatt
der ev.-luth. Kirchengemeinden im Neiletal,
St. Georg zu Lutter am Bbge.,
St. Romanus Hahausen,
St. Johannes Nauen.

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

Alles, was ihr tut,  geschehe in Liebe.“ So lautet die Jahreslosung aus dem ersten Korintherbrief für das Jahr 2024. Leider stellen wir fest, dass gerade an vielen Stellen das    Gegenteil passiert.  Diskussionen werden aggressiver. Der Ton wird rauer. Immer öfter wird gar nicht mehr argumentiert, nicht mal mehr miteinander geredet. Da stehen verschiedene Meinungen unversöhnlich gegenüber. Jeder lebt in seiner eigenen Welt, in seiner eigenen Blase. Eindrücke und Hinweise von außen werden nicht mehr wahrgenommen. Gleichgesinnte finden vernetzt durch das Internet zueinander und reden sich in Foren in Rage.

Die letzten Jahre haben uns viel   abverlangt. Corona, Kriege mit ihren wirtschaftlichen Folgen, Veränderungen durch Digitalisierung und die Angst vor einer Klimakatastrophe. Ich merke das bei mir selbst und bei den Menschen, denen ich begegne. Wir sind sensibler, verletzlicher und empfindlicher geworden. Da stehen wir schnell in der Gefahr, auf Kritik harsch zu reagieren.

„Alles, was ihr tut,  geschehe in Liebe.“ Was bedeuten die Worte des Paulus in solchen Situationen? Sie bedeuten nicht, allem Streit aus dem Weg zu gehen und Auseinandersetzungen zu vermeiden. Meinungsverschieden-heiten sind normal. Es ist auch normal, dass Menschen unterschiedliche Interessen haben. Konflikte sind ernst zu nehmen und müssen ausgetragen werden.

 

Paulus schreibt diese Worte im Brief an seine Gemeinde in Korinth. In der Gemeinde gibt es mehrere Aus-einandersetzungen. Die Mitglieder streiten darüber, ob Fleisch gegessen werden darf, das von heidnischen Opferritualen stammt. Oder es wird verhandelt, ob Gemeindeglieder   gegeneinander vor Gericht ziehen dürfen. Auch sind sie sich uneins, wer an der Abendmahlsfeier teilnehmen darf. Die Korinther sind sensibel, verletzlich und empfindlich. Er ermahnt sie am Ende seines Briefes, alles in Liebe zu tun.

Dabei hat Paulus nicht in erster Linie ein Gefühl vor Augen, wenn er von der Liebe, auf griechisch Agape,schreibt. Es geht ihm vielmehr darum, dass seine Gemeinde eine Haltung einübt, in der sich die Christinnen und Christen gegenseitig unterstützen, im Glauben helfen, sich in Erkenntnis und Geduld üben.

Paulus erinnert seine Gemeinde daran, dass es Gottes Liebe ist, die das    Leben trägt. Und er erinnert daran, dass diese Liebe in Jesus besonders sichtbar geworden ist.

Ich wünsche auch Ihnen und euch etwas von der Liebe Gottes, die uns zur Quelle von Kraft und Ausdauer werden kann, allen Herausforderungen zum Trotz. Möge 2024 ein Jahr der Liebe werden!

 Pastor Sebastian Schmidt