Neilebote Oktober / November Liebe Leserin,
lieber Leser,
die
Laubblätter an den Bäumen zeigen es deutlich: Es ist Herbst. Der Sommer ist
vorbei und die kühle Jahreszeit rückt näher. Das kann uns schon wehmütig
machen. Dennoch: Ich mag den Herbst. Ich freue mich über das bunte Laub an
und unter den Bäumen, über das Farbenspiel, wenn die Herbstsonne scheint und
die Welt in ein goldenes Licht taucht. Bevor es kahl wird, macht sich die
Natur noch einmal richtig schön.
Es ist mir wichtig, immer mal wieder innezuhalten, das Schauspiel der Farben
und die klare Luft auf mich wirken zu lassen, denn der Herbst ist eine Zeit
mit vielen unterschiedlichen Anlässen: Erntedank, Reformationsfest,
Martinstag, Volkstrauertag, Ewigkeitssonntag und Advent. Das Kirchenjahr
geht in die Vollen und der Kalender auch. Dann die ersten Überlegungen: Was
schenke ich meinen Lieben zu Weihnachten? Kirchengemeinden, Kommunen und
Unternehmen bereiten sich auf den Jahresabschluss vor und planen den
Haushalt für 2026.
Und auch auf der Weltbühne wird im Herbst 2025 keine Entschärfung der
Konflikte im Nahen Osten der der Ukraine zu erwarten sein.
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Wir
als Kirchengemeinden, als einzelne Christinnen und Christen, befinden uns
mitten im großen und kleinen Weltgeschehen. Wir müssen unsere Position
finden und unseren Weg suchen. Das Kirchenjahr bietet uns dafür einen
Anhaltspunkt.
Das Erntedankfest lenkt den Blick darauf, dass Gott es ist, der mich
versorgt – nicht nur mit dem Nötigsten, sondern weit darüber hinaus. Der
Martinstag lässt mich die Bedürftigen um mich
herum nicht vergessen. Das vielschichtige Gedenken
vom 9. November bis zum Volkstrauertag erinnert mich daran, dass ich die
Aufgabe habe, alles mir Mögliche zu tun, um auf Frieden hinzuwirken. Der
Ewigkeitssonntag zeigt mir meine Grenzen auf. Wir sehen es an den Blättern:
Die Schönheit des bunten Herbstlaubs ist eine verwelkende Schönheit. Und
dann leuchtet auch schon das Licht des Sterns von Bethlehem aus weiter Ferne
zu
uns
herüber.
Wir dürfen uns von Gott die Schönheit des Herbstes schenken lassen. Sie
hilft uns dabei, auch in einer Zeit der vielen Anlässe einen goldenen Glanz
zu finden.
Pastor Sebastian Schmidt
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