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Die Herrschaftsverhältnisse
im 14. und 15. Jahrhundert
Die im Jahre 1345 südlich Hahausen
festgelegte Grenze wurde bald wieder strittig, zwar nicht zwischen Herzog
Magnus und Herzog Ernst, aber zwischen letzterem und einem weiteren
Bruder, nämlich Bischoff Heinrich von Hildesheim, der Anspruch auf den an der
Grenze liegenden Worthuser Wald und die Straße am Barenberg erhob. 1366 einigten sich beide.
Herzog Ernst erklärte: Haben wir auch Achtwert mit Rechte in dem Worthuser Walde,
die sollen wir brauchen gleich anderen Erben, die dort Achtwert mit Rechte
in dem Worthuser Walde, die sollen wir brauchen gleich anderen Erben, die
dort Achtwert drin haben und anders nicht.
Auch soll unser vorgenannter Herr von Hildesheim an der Straäe am Barenberge sitzen, als
(wie) er und seine Vorfahren daran gesessen haben.
Herzog Ernst hielt also seine Rechte am Worthuser Walde aufrecht, während die sogenannte
"Alte Straße von Bornhausen bis an das heute wüste Nawershausen als bischöflich
angesehen wurde. Die Straße führte dann weiter über Hahausen auf wolfenbüttelsches Gebiet.
Die Grenze blieb auch weiterhin strittig. Vermutlich wurde der Barenberg
gelegentlich mit dem 5 Kilometer weiter ostwärts gelegenen Großen Bakenberg verwechselt;
denn 1451 nahm Herzog Otto der Einäugige von Braunschweig-Göttingen in einem Schreiben an
Bischof Magnus von Hildesheim die Straße durch den Bakenberg südöstlich Hahausen als Zubehör
des Herzogtums Braunschweig in Anspruch. Durch diese Grenzstreitigkeiten wurde die Zugehörigkeit von
Hahausen zum wolfenbüttelschen Teil des Herzogtums Braunschweig in Frage gestellt, die Grenze lief zeitweise
mitten durch das Dorf, wie wir noch sehen werden.
Obwohl es so etwas wie Leibeigenschaft im Ambergau nie gegeben hat,
bestand aber zeitweise eine Bindung an den Hof. Doch wurde bereits im
Jahre 1433 diese Bindung im Braunschweigischen restlos abgeschafft. Das
Herzogtum Braunschweig eilte damit allen anderen deutschen Territorien
weit voraus, da, besonders im Süden und Osten des Reiches,
leibeigenschaftsähnliche Verhältnisse zum
Teil bis ins 19. Jahrhundert hinein bestanden.
Das änderte jedoch nichts an den zu erbringenden Diensten. So hielt der Bauer infolge des
Herrendienstes durchweg mehr Pferde, als er für seinen eigenen Betrieb benötigt hätte. Um 1500
diente ein Kotsasse durchweg all 2 Monate 1 Tag. Die persönlichen Leistungen (für den Unterhalt
des Hofes mit Naturalien) wurden schon Anfang des 15. Jahrhunderts abgeschafft.
Übrigens hatten die Welfen bereits im 15. Jahrhundert Grundbesitz in Hahausen. Als Herzog
Wilhelm der Jüngere von Braunschweig-Göttingen 1470 Dietrich von Hardenberg mit den Gütern belehnte,
welche Hans von Medien von ihm zu Lehen getragen hatte, werden darunter
auch solche zu Hagenhausen genannt (1). Es ist jedoch möglich, dass damit nur der Zehnte gemeint war.
Das 14. und 15. Jahrhundert brachten auch Hahausen kriegerische
Ereignisse, Raub und Mord, wenngleich unser Dorf meist glimpflicher davon
kam als Orte der näheren Umgebung. Das Raubrittertum machte sich auch
am Harz breit.
(1) Max, G.: Geschichte des Fürstentums Grubenhagen, Hannover 1863, Band II., S. 371
Chronik, Seite 42
Von dem "festen Haus" Lutter gingen bereits seit
dem 13., Jahrhundert Raubzüge und kriegerische Unternehmungen
aus. auch sonst tat sich manches. Drei urkundliche Erwähnungen, die unsere nähere Umgebung betreffen, seien hier
genannt, so 1349 ein Überfall bei Seesen, 1361 bzw. 1364 die Einnahme und Zerstörung von Langelsheim und Astfeld
durch den Vogt von der Staufenburg und 1363 ein Raub wiederum bei Seesen (1).
1441 erfolgten Kämpfe zwischen zwei Braunschweiger Herzögen, bei denen auch Hahausen berührt wurde,
während der Grubenhagener Krieg 1447/48 unser Dorf kaum erreichte.
Um 1450 wütete wiederum die Pest im Lande. aber auch vorher herrschte
ein "greuliches langwährendes Land-Sterben".
Mancher Hof lag leer, mancher Acker war wüst. Aber die segensreiche Regierung des Herzogs Heinrich (des
Friedsamen)
bescherte unserem Lande einen dreißigjährigen Frieden von 1442 - 1473 und einen bewussten Aufbau
Wie weit sich die geschilderten kriegerischen Ereignisse bzw. Seuchen auf die zwischen Hahausen einerseits und Seesen und
Bornhausen andererseits liegenden ehemaligen Siedlungen Hammingerode, Nwershausen und Reiniehausen ausgewirkt haben,
lässt sich heute nicht mehr feststellen. Knackstet (2) erwähnt jedoch, dass sich die
Einwohner von
Hammingerode (und auch wohn von Nawershausen und Reiniehausen, d. Verf.) z. T. nach Hahausen wandten, worauf dies
vergrößerte Dorf nun auf längere Zeit von Bornhausen aus
pastoriert wurde. Auch heute noch besitzen
Hahäuser Bauern und Landwirte Land und Wiesen in der ehemaligen Feldmark von
Reiniehausen.
(1) Goslarer Urkundenbuch, Band IV., Nr.
372, 806, 807
(2) Knackstedt, K.: Geschichte des Dorfes Bornhausen bei Seesen,
Braunschweig 1899, S. 33
Chronik, Seite 43
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